Die Idee
Dirk Prautzsch ist ein Genussmensch. Der Norddeutsche pflegt seine Liebe zu erlesenem Wein und guten Zigarren seit Jahrzehnten – sowohl privat als auch als Mitglied einer Bremer Cigar Lounge. Seine Begeisterung für und sein profundes Wissen um die Welt der Zigarre drückt Dirk Prautzsch seit einigen Jahren auch in den Bildern aus, die er aus Zigarrenbanderolen, Vistas, Tabakblättern und Zederholzblättern fertigt.
Am Anfang eines jeden Bildes steht die Idee für ein Thema, das es beleuchten soll. Die Geschichte eines Zigarrenlandes, die Darstellung einer Marke, die Umsetzung eines Logos. Hinzu kommt das Material, aus dem Dirk Prautzsch seine Zigarrenkunstwerke komponiert. Schon in dieser Phase ist Geduld erforderlich: Es dauerte sieben Jahre bis Dirk Prautzsch die nötigen Banderolen gesammelt hatte, die nun die Zigarrenmarke Opus X von Arturo Fuente vor Augen führen. Für die Bilder nutzt er die Banderolen tatsächlich gerauchter Zigarren, mit denen ihn ein Netzwerk von Privatpersonen und Fachhändlern versorgt.
Ist das Material beisammen, skizziert Dirk Prautzsch die künftige Arbeit, platziert Schablonen, komponiert die Anordnung der historischen Vistas aus Lithographien mit Goldprägung oder der modernen Banderolen mit Hologrammen. Hat ein Kunde besondere Vorstellungen von „seinem“ Bild, berät Dirk Prautzsch mit ihm die Auswahl und Anordnung möglicher Motive, bis ein stimmiges Gesamtwerk entsteht.
Die Entstehung
Dirk Prautzsch streift weiße Baumwollhandschuhe über seine Hände bevor er einen tragenden Kartonbogen auf seinen Arbeitstisch legt. Skizzen, Schablonen, Messer, Lupe liegen bereit. Die handwerkliche Arbeit an den Bildern dauert je nach Motiv wenige Wochen oder mehrere Monate. Bis zu dreihundert Arbeitsstunden fließen in ein Bild. Jede einzelne Stunde erfordert permanente Konzentration und äußerste Sorgfalt, da die verwendeten Materialien sehr empfindlich und oft unwiederbringlich sind.
Jahrelange Erfahrung fließt in diese Handarbeit ein: von der Auswahl und Komposition der Motive, über den Einsatz der passenden Werkzeuge bis zur Wahl des Leims und des passenden Rahmens. Geduld, Geschick und Perfektionismus sind wesentliche Zutaten für das Gelingen der Arbeit. Eigenschaften, die Dirk Prautzsch zusammen mit der erforderlichen Kunstfertigkeit in den vergangenen Jahren immer weiter verfeinert hat. Vielleicht hat der 1964 Geborene seine ruhige Hand aber auch von seinem Vater geerbt, der ein begnadeter Retuscheur und Ölmaler gewesen ist.
Zu seiner Zigarrenbanderolenkunst haben ihn von Künstlern gestaltete Weinetiketten von Chateau Mouton Rothschild inspiriert. Dieses führende französische Weingut schmückt damit seine Weinflaschen und fördert zugleich die schönen Künste. Ähnliches probierte Dirk Prautzsch mit den Miniaturkunstwerken in und auf Zigarrenkisten – und fand begeisterten Anklang. Über seine Kunden redet er nicht – Diskretion ist oberstes Gebot. Aber beispielsweise in der Havanna Lounge in der Hansestadt Bremen sind einige seiner Werke zu sehen. Eines seiner Lieblingsbilder zur Historie der kubanischen Zigarrenmanufakturen hängt hier über der Feuerstelle im Kaminzimmer.